Konflikt lösen - oder den Konflikt zumindest zu entschärfen
Lösungsorientiert oder doch lieber problemorientiert?
Konflikte lösen – oder den Konflikt zumindest zu entschärfen.
In einem Arbeitsteam, in einer Arbeitsgruppe, in der Menschen miteinander und füreinander oder für andere oder für sich interagieren, kommt es vor allem, im täglichen Gruppenprozess, in der Gruppendynamik zu verschiedenen überbrückbaren oder unüberbrückbaren Spannungen, Meinungen, Haltungen und Verhalten.
Wenn dies nicht so wäre, wäre das Arbeitsklima wenig wertschätzend und menschlich unsozial. Dieses vorkommen von lösungsorientierten sozialen und ökonomischen Diskrepanzen ist völlig menschlich normal und unausweichlich menschlich sozial.
Sollte ein Konflikt nicht so einfach zu lösen sein und problemorientiert bleiben – die nächsten Überlegungen könnten daher, eine vorgehende Möglichkeit aufzeigen, um wirtschaftliche Kosten und persönliche Unannehmlichkeiten für ein Unternehmen und eine Person zu minimieren und zu mildern.
So einfach das klingt, lösen lässt sich ein Konflikt nur gemeinsam,
wenn man das will und darf für das können, kann/könnte ein Mediator, unparteiisch, all parteilich und aus der Vogelperspektive zusätzlich behilflich sein. Wenn man in der heutigen Zeit einen Konflikt lösen möchte, mit einer einfachen und effizienten Machtdemonstration, ist das eine problemorientierte Lösung und keineswegs eine zukunfts- und lösungsorientierte. Also, als systemisch Ganzes betrachtet, nicht ganzheitlich wirksam, nur effizient.
Ganzheitliches Konfliktmanagement ist ein wichtiger Parameter eines systemischen und ganzheitlichen Führungsstiles für sich selbst und das Gegenüber (Körper – Geist – Seele). Eine moderne Firmenkultur und zeitgerechte Bereitschaft, ist eine Grundvoraussetzung für ein gewolltes Gelingen, ein Konflikt lösungsorientiert und gemeinsam zu bewältigen.
Zum Thema in Ihrer Arbeitsumgebung – wie lassen sich Konflikte erfolgreich lösen?
Ein Interview von Bernd Geropp mit Hans-Jürgen Lenz
Einen Konflikt zu lösen beginnt mit zielorientierten Erkenntnissen, zum Beispiel:
- Konflikt frühzeitig erkennen wollen
- Projizieren Sie nicht Ihre Haltung oder ein Verhalten – wenn es dir nicht passt, kannst du ja gehen – gerne lösen wir den Arbeitsvertrag in gegenseitigem Einverständnis auf. Verhalten Sie sich niemals mit diesem erniedrigenden und entwertenden Vermeidungstaktik. Besonders in der Schweiz gilt dieses Verhalten als psychischer Angriff auf die persönliche Integrität eines Mitarbeiters und ist diskriminierend und mobbend und daher eine Strafbestand (Sorgfaltspflichtverletzung).
- Sie sollten keine Konflikte vermeiden. Mache Menschen glauben, dass man Konflikte durch Schweigen und Aushalten vermeiden muss. Das geht aber nicht. Sobald wir mit anderen Menschen agieren, wird es früher oder später Konflikte geben. Das ist nicht zu vermeiden. Die Frage ist: Wie gehen wir damit um? Konflikte gehen nicht einfach weg und bessere Zeiten kommen. Im Arbeitsumfeld haben nun mal Personen unterschiedliche Werte, Ideale und Vorstellungen und auch häufig, sich widersprechende Fachziele oder Zielvorgaben. Lösungsorientiert kann man Konflikte lösen wollen, wenn man darüber miteinander spricht, in Ausnahmesituationen, manchmal auch nicht. Aber wenn man sie anspricht, kann man dadurch zumindest dafür sorgen, dass der Konflikt nicht noch weiter und mehr eskaliert.
- Konflikte vermeiden bedeutet nicht Harmonie. Im Gegenteil: Konflikte zu vermeiden oder mit einer starren persönlichen Ansicht, Haltung und Verhalten problemorientiert und effizient, schnell zu lösen, stört die Harmonie.
- Konflikte können ein Wendepunkt für ein besseres Miteinander sein. Was es dafür benötigt, ist Klarheit und Orientierung, Sicherheit und Kommunikation im gemeinsamen Auftrag, im gemeinsamen Miteinander und in einem gemeinsamen Füreinander, für ein entsprechend vorgegebenes Ziel und nicht nur unausgesprochene unterschwelliger Erwartungen einzelner oder einem einzelnem oder einer einzelnen.
Wie erkennt man Konflikte, die unterschwellig brodeln? Typische Konfliktsignale
Hin und wieder können verschiedene Meinungen oder Ansichten aufeinanderprallen. In einer von Vertrauen und Vertrautheit umgebenen und geführten Umgebung, ist eine konstruktive Lösungsfindung, auf gemeinsamer Basis beruhend möglich. Wenn die einzelnen Meinungen starre Formen annehmen oder wenn sich bisheriges Verhalten ins Negative ändern, wird es immer schwieriger einen gemeinsamen Konsens zu finden und wieder zu verfestigen.
- Es wird nicht mehr offen miteinander geredet
- Informationen werden bewusst oder unbewusst zurückgehalten
- Sticheleien, Tratsch und sarkastische Bemerkungen nehmen zu
- Zunehmendes Desinteresse für eine gemeinsame Lösungsfindung
- Es wird nur noch das Notwendigste getan
- Entscheidungen werden nicht gefällt
- Vorschriften werden penetrantisch ausgelegt und eingehalten
- Das Verhalten mit- und füreinander ist von passiver-aggressiver Kultur geprägt
- Schuld an etwas ist immer nur der andere oder die andere – keine eigene Reflexion
- Nicht sagen (aussprechen), was man eigentlich genau möchte – Nur sagen, was man selbst erwartet und nicht nach gemeinsamen Möglichkeiten forscht
- Nicht der Ursache annehmen, nur das Problem schnell aus der eigenen Welt schaffen
Nicht jeder Konflikt lässt sich lösen – aber gemeinsam weiterkommen
Es kann sein, dass ein schon länger anhaltender starker Zielkonflikt bestehen bleibt. Man bekommen einfach die Rollen bezogenen und rollen abhängigen Ziele nicht übereinander. Trotzdem einigen sich beide Parteien gemeinsam auf ein vernünftiges professionelles Miteinander und Füreinander.
Man versteht und akzeptiert, dass die Ziele der anderen Seite den eigenen Zielen widersprechen und findet einen zumindest gangbaren schweizerischen und unserem kulturabhängigen Kompromiss, wie man trotzdem vernünftig zusammen arbeiten kann. Stur und Starrheit bringt keine Situation weiter. Macht und Ausgrenzung ebenfalls nicht.
Jede Seite macht kleine Abstriche bei den Stur und Starrheit, um gemeinsam weiterzukommen. Eine WIN-WIN Lösung. Das ist auch eine akzeptable Lösung und vor allem, eine menschlich soziale Lösungsorientierung und nicht eine Problemorientierung.
Möglichkeiten um Konflikte zu lösen oder zumindest zu entschärfen
- Forschen Sie nach der Ursache – persönlich und unternehmerisch
- Vermeiden Sie dabei, eine Schuld nur den anderen zuzuweisen
- Wechseln Sie die Perspektive – nehmen Sie die Hilfe eines Mediator wahr
- Unterstellen Sie der anderen Partei positives – sehen Sie das positive
- Sagen Sie offen, was Sie fühlen und verstecken Sie sich nicht hinter Sachzwängen
- Fragen Sie den Konfliktgegner, welchen Vorschlag er für die Findung einer Lösung des Konfliktes hat und präsentieren auch Sie einen gemeinsamen Vorschlag
- Schalten Sie niemals auf Stur und Starrheit – hören Sie nicht auf zu kommunizieren
- Lösen Sie einen Konflikt nie einseitig mit Sachzwängen und Verhaltenszwängen
- Spielen Sie dem Gegenüber niemals vor, sie lasse die Situation kalt – sprechen Sie über Gefühle