Nicht ohne uns über uns - beim und im täglichen arbeitsagogischen handeln und denken in der Arbeitsagogik
″Nicht ohne uns über uns″ – beim und im täglichen arbeitsagogischen handeln und denken in der Arbeitsagogik
Weil ich ein Wenig anders bin, wurde mir, im Jahr 2019 von meinem Bewusstsein und meiner Würde aus, unkontrollierte Hilflosigkeit mit undefinierten Konsequenzen gedroht, und mit einem ausgesprochenen persönlichen Wunsch von Respektieren erwarten und vom Respekt zeigen offenbart. Ich solle dies und das unterlassen, damit die erwartete Harmonisierung, mit einer erwarteten, aber nicht gemeinsam definierten Teambildung, abgeschlossen werden kann. Wird damit mein Anderssein nicht schon eher, als Beeinträchtigung oder unnormal sein, von einigen Menschen interpretiert, nicht toleriert und muss oder sollte, grosszügigerweise umerzogen werden, weil ich sonst nicht in die erwartete Schablone passe.
Es gibt Menschen auf dieser Welt, die Anderssein nicht so einfach zulassen wollen und dadurch akzeptieren können, weil ihr Schablonen denken, vom normalen und gesunden nicht zu passen scheint. Sie meinen es nur gut, meinen sie. Ich meine, für sich kann das erleben stimmen, aber es ist nicht ausgeglichen stimmig, für das Gegenüber. Anderssein zu sein, muss oder soll hinter der Fassade, einer Mauer mit Unsicherheit vom Anderen erwartet. Mit, du darfst schon Anderssein, wenn du das auf Biegen und Brechen durchboxen willst, aber nur wie ich dich anders haben will und es zulassen werde und akzeptieren kann, dass du das darfst.
Wird nicht gerade dadurch, ″das gut meinen″ mit Weitsicht und Raum geben, beim sozialen
miteinander mit echter Empathie, zum narzisstischen Denken, Handeln und eigenem Erwarten?
Ich möchte doch eines beim agogischen Arbeiten erfüllen – meinen Job, für und mit den Klienten! Miteinander und füreinander, mit einem solidarischen gemeinsamen.
Bei meiner täglichen Arbeit, möchte ich erfüllend, die von der Schweiz im Jahre 2014 unterzeichnete UN-Behindertenrechtskonvention, mit meiner verinnerlichten Haltung denken dürfen. Im Verhalten uneingeschränkt handeln können, und dies, für die Klienten im Mittelpunkt, mit den anvertrauten Beeinträchtigten als Vorbild, in meiner Vorbildfunktion.
Dies erfühle ich, wenn ich das wohlwollend selbstbestimmend und mit eigenem wohlwollenden Willen, mit Akzeptanz zum Unkonventionellen darf und nicht mich, in den Mittelpunkt stelle, sondern die anvertrauten Beeinträchtigten in den Mittelpunkt lasse und nicht die wirtschaftlich geforderte Arbeitsleistung und mich selbst, sondern den Menschen als individuelles Individuum, als tägliches und nicht vorhersehbares und nicht planbares Ziel, als meine eigene Selbstverwirklichung betrachte. Diese bei mir vorhandene und empfundene ausgeprägte Stärke, wird täglich immer wieder auf ein Neues geprüft und infrage gestellt, um diese meine, Seelengabe oder innerlicher Bereicherung zum Zulassen von Veränderung, als von Mitmenschen verstandene Schwäche zu deklassieren.
Für mich sind Menschen soziale Wesen, also Menschen, – gesund oder beeinträchtigt – ideal oder unvollkommen
Nächstenliebe ist die Begabung, den individuellen Menschen wertzuschätzen und nicht eine Kunst ist es,
die Selbstliebe mit einer Ausgrenzung und einer Verachtung, von individuellen Menschen zu unterstützen. – Rolf Kathriner
Warum ist ″Nicht ohne uns über uns″ so schwierig als gegeben zu erkennen?
Ich bin überzeugt, dass Menschen verlernt haben, das Miteinander zu fördern zu wollen und zu können. Dies, weil sie nicht mehr die eine verinnerlichte Stärke besitzen und meinen, dies nicht mehr zu dürfen, weil sie sich dadurch, sicher hinter dem sollen und müssen verstecken können. Der Mut zur Lücke wird bequem und einfachshalber unterdrückt.
Ein ″Nicht ohne uns über uns″ wird demnach, besonders bei den gesunden Menschen, nicht untereinander gefördert, und genau diese Menschengruppe fordert diese von der UN-Konvention verfassten selbstverständlichen Rechte, täglich, von den beeinträchtigten Menschen. Dies, via den täglichen, wöchentlichen oder jährlichen Beurteilungen, Berichten in erster Linie von Arbeitsleistung, abnormalen Verhalten und abnormalen Handlungen und nicht vom Vorhandensein von Schlüsselqualifikationen, sprich vom Vorhandensein von Kompetenzen. (positive Ressourcen)
Es fehlt das Verständnis oder gänzlich die Empathie für ein Gefühl von gemeinsamer Intimität.
Zusammengehörigkeitsgefühl in einem Team, einer Gruppe oder sogar Gesellschaft wird möglich, wenn die Mitglieder wohlwollend, wertschätzend und nicht eines der negativen Gegenteile von Wohlwollen. Also Laster, im Denken und im Handeln, als Vorbild und ohne Anzeichen von wenigstens Toleranz, wenn Akzeptanz aus eigener Würde nicht möglich ist, vom Anderssein der anderen Gruppen- und Teammitglieder, als sich selbst möglich ist. Nur dieses vorgehen als unumgänglich, zu eigenen Schutz und aus eigener Angst, bewusst oder unbewusst, als müssen und sollen, verinnerlicht ist.
Einige negative Eigenschaften sind z. B. Ausgrenzen, Abneigung, verbreiten von eigenen Interpretationen, Schikane, Missgunst, Intoleranz, Aggressivität, Feindseligkeit, Gehässigkeit, Gemeinheit, Groll gegenüber der Andersartigkeit und dadurch entstehende Möglichkeiten, zur positiven Veränderungen.
Unterstützung erfahre ich in einem Artikel von Dezember 2019 in der internen Hauszeitung:
Damit stelle ich fest, dass mein, heute manchmal und von einigen empfundene, unkonventionelle Denken und Handeln, in absehbarer Zeit zum gelebten und vorgelebten Zielorientierung, nicht nur in einem schriftlichen Leitbild, gehören kann. - ich werde mich ab dem 2020 noch gezielter und noch beeinträchtigt konformer dafür einsetzen, der folgende Artikel gibt mir dafür Kraft.
Dieser Artikel ist in der Hauszeitung Ausgabe ″Zur Sache″ im Dezember 2019 erschienen und von Martina Neumann, Leiterin Integration und Agogik verfasst worden.
″Teilhabe macht stark! Was verstehen wir unter einem guten Leben? Die Möglichkeit, ein gutes Leben zu führen, soll allen Menschen, egal ob oder ohne Beeinträchtigung, offen stehen.
Die Frage nach dem guten Leben und danach, was ein gutes Zusammenleben ausmacht, wird seit der Antike gegensätzlich diskutiert. Sicher ist, dass ein gutes Leben mit Selbstbestimmung, Teilnahme und Teilhabe einhergeht.
Nicht ohne uns über uns
Die UNO-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) ist in der Schweiz seit 2014 in Kraft. Sie fordert die Teilhabe an der Gesellschaft. Für uns als einflussreiche Institution bedeutet dies, dass wir die Integration leben und die Selbstbestimmung jeder und jedes Einzelnen stärken. Selbstbestimmung bedeutet auch, dass sich Mitarbeitende nach dem Motto ″Nicht ohne uns über uns″ aktiv beteiligen. Eine angemessene Selbstbefähigung im Alltag ist das Ziel und die Kunst der agogischen Arbeit.
Stärken machen selbstständig
Raum für die eigene Entwicklung zu geben, ist der Kern des agogischen Handelns. Wir wollen Möglichkeiten schaffen, um Kräfte, Fähigkeiten und Ressourcen zu entdecken. Diese sind der Boden für ein selbstständig gestaltetes Leben. Angemessene Arbeit spielen im Leben eines Menschen mit Beeinträchtigung eine grosse Rolle. Bei der Arbeit lernen Mitarbeitende ihre Fähigkeiten zu nutzen und entwickeln mithilfe der Arbeitsagogen ihre berufliche und sozialen Kompetenzen weiter. Im Bereich Arbeiten begegnen wir Handlungsfelder. Alles will gelernt sein, und zwar so, dass die Beeinträchtigten Erfolgserlebnisse erfahren.
Lasst uns ganz bewusst darüber diskutieren, was den Menschen stark macht, was ein gutes Leben und zusammen leben ausmacht und wie wir dabei unterstützen können. Diese Frage ist eine Lebensfrage – sie wird uns immer wieder begegnen – jetzt unter dem Stern der UN-BRK.″
Dieser Artikel ist in der Hauszeitung Ausgabe ″Zur Sache″ im Dezember 2019 erschienen und von Martina Neumann, Leiterin Integration und Agogik verfasst worden.