Wenn ich Sätze höre wie ... überfordert mich mein Verständnis über Authentizität
Die Überforderung von Authentizität oder die Echtheit der Kongruenz
Konfliktlösung oder Konfliktlosigkeit im sozialen Umfeld
„Dass wir uns nicht streiten, heisst noch nicht, dass wir uns tatsächlich verstehen.“ - Jan Hron
Im Bereich der arbeitsagogischen Tätigkeit beschreibt Kongruenz die authentische Kommunikation des einen Menschen (Redner) gegenüber einem anderen Menschen (Zuhörer), bei der, der Arbeitsagoge in seiner Selbstmitteilung echt ist, also mit sich übereinstimmt.
Wenn ein Arbeitsagoge oder eine Arbeitsagoin, nicht mehr mit einer oder seiner Tätigkeit übereinstimmt, ist also diese Kongruenz, nicht mehr gegeben. z. B. durch Überforderung und/oder Ratlosigkeit, was Hilflosigkeit bedeuten kann.
Anzeichen von Überforderung oder schon überfordert sein: – wer ist denn hier genau überfordert?
Diese Geschichte wird aus meiner Sichtweise und meinem Blickwinkel erzählt.
Meine Überzeugtheit daraus; es hat kein beteiligter Mensch, einen situationsbedingten Fehler gemacht. Den alle Beteiligten sind die Summe ihrer eigenen Werte und Erfahrungen.
Die Ausgangslage; ein Mitarbeiter im Team ist per sofort 40 % krankgeschrieben.
Dem Vorgesetzten wurde Folgendes mündlich mitgeteilt, mit der Abgabe des Arztzeugnisses, durch den krankgeschriebenen:
„Ich mag mich nicht mehr müssen, zu erklären.
Ich will einfach meinen Job machen.“
„Es wird nicht zugehört, es wird nicht toleriert, es herrscht keine Fehlertoleranz, es herrscht Missstimmung und ein aufmerksam Machen auf ‚das haben wir schon immer so gemacht, was der macht das anders.“
Nach Bekanntgabe der Information an das direkt beteiligte Team wurde heftig untereinander diskutiert, ja sogar gestritten – was passiert sein könnte – also ich habe nichts Falsches gemacht.
2 Tage später gab es ein Teammeeting, als, was ist denn los im Team, gedacht – eine Kropfleerete
Im Teammeeting:
Nach einigem bla, bla und was den vom vielen gut gelaufen ist oder ein paar Anmerkungen, die schlecht laufen sollen, hat sich der Krankgeschriebene dazu geäussert, wie er es im Team erlebt.
Nebenbei – niemand hat 55min (solange ging das Treffen) das Thema warum Krank angesprochen – oder wie geht es dir – oder was kann ich oder wir tun, was benötigst du – alles war sehr frostig – sehr sachlich. Nur nonverbale Emotionen füllten den Raum – der Ball wurde tief gehalten. - und das bei allen arbeitsagogisch ausgebildeten.
„Ich weiss, dass es an mir liegt, wie ich gesagtes oder nicht gesagtes verarbeite und darauf reagiere – das ist einfach ein Wesenszug von mir! - ich bin das Problem“ – war die Einleitung, des krankgeschriebenen.
„Ich würde gerne Arbeitsagogisch meinen Job machen,
wie ich bin und nicht, wie man mich haben möchte“.
Mein Denken; die Klienten sind doch nicht benachteiligt oder haben sich etwa die Klienten negativ geäussert.
Mich macht diese Situation traurig!
Ich wünsche mir, dass ich wie ich bin,
akzeptiert werde oder zumindest toleriert!
Mein Denken; toleriert reicht mir aber eigentlich nicht.
Die Reaktion eines Mitgliedes darauf war – ein verschmitztes Lächeln – mein Denken; hat man mich den verstehen wollen – werde ich gerade gedemütigt
Die Reaktion eines anderen Mitgliedes war – ein verständnisvolles, du hast dich ja vom Team abgekapselt und willst nicht mehr bei uns im Büro arbeiten – mein Denken; weshalb ich das gemacht habe, interessiert also nicht und niemanden
Die Reaktion eines weiteren Mitgliedes war – ich bin auch sensibel – mein Denken; in Ordnung ich habe wirklich nicht immer mit sensiblen Worten geantwortet, das stimmt, aber es geht momentan nicht um dich, hallo, wer geht auf meinen TGW ein?
Die Reaktion eines weiteren Mitgliedes war – ich finde es schade, dass wir als Team versagt haben - mein Denken; er sagt wir, der Schuldanteil wird so verteilt, kluger Zug.
Ich rechtfertigte mein Kongruenz-Chaos über ausgesprochene Worte, die in den letzten drei Monaten, immer wieder zu Eskalationssituationen und zu Reizüberflutungen meinerseits führten:
„Ich finde es überhaupt nicht gut, dass du dieses Angebot als Gruppenleiter bekommen hast, wenn sie doch genau wissen, was du für einen Rucksack mitbringst.“
„Ich glaube, dass es dich befriedigt, wenn du Frauen zum Weinen bringst“
„Nein das ist nicht richtig so, ich will das so haben. Ich werde mich jetzt darum kümmern“
„Du bist sowieso privilegiert, du hast 2 produktive Mitarbeiter und 5 Klienten“
„Ich finde, du kannst dich auch mal anpassen“
„Bei xy haben wir das früher immer so gemacht“
„Ich möchte mich mit niemandem anlegen, weil ich dann ein Aussenseiter wäre“
„Also hör mir jetzt einmal zu, was ich dir sage, hast du überhaupt zugehört und verstanden, was ich eben gesagt habe“
Der krankgeschriebene „Mit all diesen Aussagen drängt ihr mich ins Abseits“:
„Ich mache nur von meinem Recht Gebrauch, mich zu schützen,
darum habe ich meinen Arbeitsplatz nach draussen verlegt.“
Das grösste Problem der Teamkollegen; es hat sich herausgestellt, dass ich meinen Arbeitsplatz aus dem Teambüro verlagert habe – jetzt das grösste Problem für die anderen darstellt, weil sie nicht mehr mit mir sprechen könnten und ich mich von Team entferne. - mein Denken; welches Team und welches Sprechen
Die Massnahme und Weiterentwicklung:
Die Team fronten bleiben verhärtet: Es bekam die Anweisung, zu versuchen wieder mehr im Büro zu arbeiten und alle bekamen die Anweisung, es wird per sofort wieder das morgendliche Treffen, miteinander durchgeführt, wo wir die arbeitsagogischen Tätigkeiten, wie Arbeit, Klienten und verschiedenes, miteinander besprechen werden. - Mein Denken; ich kann gespannt sein, ob es dies jetzt gewesen ist, mit der wollenden Lösungsfindung, mit der Lösungsorientierung, mit der Gewaltfreien Kommunikation meiner oder deren Überforderung der Authentizität.
Für mich steht immer noch die Eingangsfrage im Raum, wer ist denn hier überfordert?
Meine persönliche Weiterentwicklung:
Was bin ich bereit zu geben: Ich bin mir bewusst und denke darüber nach (vielleicht zu viel), dass ich einen hohen Anteil bei der Lösungsfindung = Konfliktlösung beitragen möchte! Ich bin mir aber auch bewusst, dass eine gemeinsame Konfliktbewältigung, nur von allen Beteiligten, zusammen gefunden werden kann – wenn alle dies auch wollen und können.
Meine Entscheidung; Ich von meiner Seite her hole mir externe Unterstützung im Umgang mit diesen Inkongruenzen, damit ich meinen Anteil, persönlich verarbeiten und verstehen kann.