Querdenken - Wer ist Eigenbrötler in den Normen und der Kultur
Wer ist Eigenbrötler in den Normen und der Kultur? - Beispiel zum Querdenken – darüber nachdenken!
Ein angenommenes Beispiel:
Bei der morgendlichen Teambesprechung geht es heute sachlich und lustig zu und her. Es wird gefachsimpelt, Erfahrungen ausgetauscht, gewitzelt und auch zusammen über eine Situation gelacht. Kurz nach der gemeinsamen Besprechung kommt jemand aus deinem Arbeitsteam auf dich zu und sagt; „du bist ein richtiger Eigenbrötler“.
Die momentane zufriedene Atmosphäre ist damit erst einmal Geschichte.
Reaktion darauf: eines normal Sensiblen intelligenten Menschen;
Ein normal sensibler Mensch (IQ), wie alle Menschen grundsätzlich sind, wird diese Aussage nicht heftig treffen. Er wird vielleicht denken, in Ordnung, gestern habe ich etwas zu lange gefeiert und bin jetzt arg müde. Kein Wunder hat die Person so reagiert, weil ich mich nicht so (mit) beteiligt habe. Was soll das, die Reaktion ist zwar etwas heftig, aber vielleicht hat die Person auch einen schlechten Tag. Damit ist die sachliche Kommunikation vom Tisch.
- die Richtigkeit dieser Reaktion wird nicht mehr angezweifelt. = keine Reaktion folgt
Reaktion darauf: eines übersensiblen intelligenten Menschen;
Ein hochsensibler intelligenter Mensch (EQ) denkt nicht nur „in Ordnung“ oder „du bist schlecht gelaunt“, sondern warum werde ich nicht verstanden. Die Handlung wird ein Entschuldigen sein, dass er ein Eigenbrötler ist. Er versucht sich zu rechtfertigen, zu erklären. Er nimmt die ganze Ladung, der komplexen Gedanken, die er in Bruchteilen von Sekunden denkt was, wie, warum, wieso, weshalb bin ich ein Eigenbrötler, auf seine Schultern und ist in der gleichen Sekunde, in dieser einmaligen Situation damit vollkommen überfordert. Der emotional intelligente Mensch (EIM) kann dann nicht mehr filtern, dass Eigenbrötler auch nicht als nur schlecht gemeint werden oder sein kann oder die andere Person einen undurchsichtig, schlechten Tag haben kann.
- die Richtigkeit dieser Reaktion wird vom übersensiblen kurzzeitig angezweifelt. = Reaktion folgt in ein paar Sekunden
Reaktion darauf: eines hochsensiblen Menschen (HSP); er oder sie ist nicht geboren mit dem einfachen denken „ich darf auch einmal ein Eigenbrötler sein“, weil das einfache denken für ihn zu kompliziert ist. - Ein hochsensibler Mensch versteht diese eine Aussage nur als emotionale Tatsache, verbindet diese mit der Beziehungshaltung die zur anderen Person besteht und versucht sie deshalb, mit seinem vernetzten, hochkomplexen Denken, zu vereinfachen. - was meint das Teammitglied damit? Die Vereinfachung muss deswegen zustande kommen, weil der HSP z. B. die Tonlage, den Gesichtsausdruck, die vor zwei Minuten gemeinsam herrschte Stimmung mit Auswerten muss, damit er auf seine einfache Situationsauswertung und seine Schlussfolgerung kommt.
- die Richtigkeit dieser Reaktion wird vom HSP sehr lange angezweifelt. = Reaktion kann Stunden oder Tage dauern
Schlussfolgerung:
Für einen normal Sensiblen oder übersensiblen Menschen, ist dieses Vorgehen des HSP äusserst kompliziert, es wird nicht verstanden oder es will nicht verstanden werden, weil das für den nicht-HSP, nicht einfach ist oder eben nicht möglich ist. Es kommt zum Verhalten, wegstossen, verstossen – ein neuer Aussenseiter steht im Raum.
Dieses Verhalten von normal Sensiblen oder übersensiblen Menschen erfolgt, weil das tiefgründige, wertschätzende und das tiefgründige, solidarische tiefgründige, einfühlende, in den momentanen Normen und der momentanen Kultur der allermeisten Gesellschaftsmitgliedern, ein Beklemmen und eine Starrheit hervorbringt. Dies, im Verhalten, unter dem Deckmantel, „das ist eben so – so habe ich es gelernt, das reicht schon, so haben wir das immer gemacht. Es ist unser Verständnis von Empathie – das ist unser Verständnis von Kongruenz – das ist unser Verständnis von Akzeptanz“.
Das soll nicht heissen, dass nicht-HSP das nicht könnten, wenn sie wollten. Es ist die Solidarität und Einfühlsamkeit und die Tiefe der Wahrnehmung. Es hat einfach zu wenig Platz in der Normalität.
Der andere ist der Eigenbrötler – der andere ist Anders, als die Mehrheit um uns herum.
Das ist, das sachlich Einfache oder einfachste, für die nicht-HSP und aber eben das Komplizierte für den HSP.
Ich vereinfache diese Aussage mit meinen persönlichen Wahrnehmungskanälen:
Ein nicht HSP Mensch (jeder Mensch ist sensibel?) denkt „in Ordnung“ Punkt und fertig – es ist in seiner Wahrnehmung, zum momentanen Zeitpunkt, genau so und er spricht dies auch so aus, ohne weiterzudenken.
Beim HSP-Menschen fängt es, nach diesen Worten erst an, mit dem denken; wie kommt es jetzt dazu, dass das jemand sagt, „du bist ein richtiger Eigenbrötler“ bin ich einer? - bin ich keiner? - warum bin ich jetzt ein Eigenbrötler? - die Stimmung war eben noch so gut, oder nicht? Was sind die Beweggründe, dass er oder sie das sagt? Was führt zu diesen Beweggründen?
Das geschieht, weil einfach Eigenbrötler denken, für einen nicht HSP sehr einfach, dass einfachste ist. Für den HSP ist dieses einfach oder einfachste denken, aber sehr kompliziert. Das ist die Realität, im Dasein eines HSP-Menschen.
Wer ist jetzt den ein Armer oder sogar kranker? Ich bin der Überzeugung – keiner der beteiligten Personen in der Situation.
Ist Mensch sein kompliziert?
Heute reden Menschen von Inklusion, was miteinander bedeutet (Einschluss oder Einbeziehung).
- Ein nicht HSP-Mensch denkt, das machen wir doch schon seit einiger Zeit und wir sind optimal unterwegs.
- Mit der Denkweise von HSP und seinen tiefen Wahrnehmungskanälen, ist es differenzierter zu verstehen, dass das eben nicht so ist. Das System und die Mehrheit wählen für sich, die einfache Bequemlichkeit und schon gar nicht, den etwas unbequemeren Weg der Veränderung, in eine wirkliche Inklusion. Alle Menschen sind ein benötigtes Individuum der Gesellschaft. Jeder, auch kranke, behinderte und beeinträchtigte u.s.w.
Ein HSP-Mensch hat diese Wahl nicht, einfach und am einfachsten denken für sich allein, er muss kompliziert denken, dass es für ihn einfach wird.
Als Arbeitsagoge werde ich mehrmals monatlich, beim miteinander kommunizieren, damit konfrontiert.
Ich überfordere andere Arbeitsagoginnen und Arbeitsagogen mit meiner Denkweise, weshalb eigentlich?
Wir sind doch alle emphatisch, kongruent und Akzeptanz fähig?
Wissenschaftlich belegt ist; eine Hochsensibilität ist keine Krankheit. Es ist eine emotionelle Gabe, die die Wissenschaft als emotionale Intelligenz beschreibt, ansonsten wären etwa 10–15 % der Weltbevölkerung erkrankt und die Pharmaindustrie würde schon lange forschen, um ein Heilmittel zu entwickeln, weil es wäre ja massenhaft Geld zu verdienen.
Nicht alle können / wollen / dürfen so denken, wie man selbst, und das ist das komplizierte – ganz einfach, oder?